Informationen und Co. |
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Luft/Vergaser Einstellungen |
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Luftfilterumbau bei der S51
Es ist eine zusätzliche Lufteintrittsöffnung in den Luftfilterkasten einzubringen. Die beste Stelle der Zusatzöffnung ist oberhalb des Elektronikbausteins bis hin zur Originaleintrittsöffnung unter der Sitzbank. Der Querschnitt sollte 30 Quadratzentimeter nicht unterschreiten!
Die Platte mit der originalen Luftfilterpatrone ist herauszubauen. Der Bund, der die Patrone hält, wird mit einer Eisensäge vollständig entfernt. Mit einem Hammer sind alle Erhöhungen zu beseitigen. Das entstandene ca. 10 cm große Loch ist peinlich genau zu entgraten! Das umgebaute Blech dann wieder einbauen. Für bessere Abdichtung kann 5 mm um den Rand etwas Fett geschmiert werden. Die vier Plastenippel, die keine Schrauben enthalten, sind mit einem 2,5 mm Bohrer aufzubohren. Danach ca. 15 mm lange und 3 mm starke Blechschrauben 10 mm tief einschrauben, also 5 mm herausschauen lassen.
Je zwei Schrauben werden mit 1 mm Kupferdraht ( von Lichtspule ) verdrillt und dann verbunden, damit die neue Luftfiltereinheit befestigt werden kann.
Die Luftfilterpatrone wird wie folgt beschrieben hergestellt. Ein PVC Spiegelring wird mit einer Strumpfhose aus 97 - 100% Polyamid umspannt, damit die Luft durch zwei Filterschichten gehen muss. Die Strumpfhose wird dabei einfach auf beiden Seiten verknotet und mittelstraff gespannt. Wird diese zu locker gespannt, stimmt das Benzin / Luftgemisch nicht mehr. Auch schwingt dann die Strumpfhose beim Ansaugtakt mit und verschlechtert die Gasannahme.
Der so umspannte Spiegelring wird dann noch mit Klebeband umklebt, damit die Strumpfhose bei der Befestigung nicht einreißt.
Zum Schluss befestigt man die Luftfilterpatrone über dem Loch und zieht den verdrillten Kupferdraht an.
Wenn man dann die Schrauben noch etwas anzieht, spannt sich der Draht und drückt die Patrone an das Blech.
Vor der Montage des Filters sind alle Plaste & Metallspäne sorgfältig zu entfernen!
Es ist darauf zu achten, dass die Luftfilterpatrone am Blech anliegt, damit kein Schmutz angesaugt wird!
Der originale Ansauggummi erfüllt bei allen Tuning Zylindern mit BVF Simsonvergasern seinen Zweck.
Bei allen Zylindern mit Membranesteuerung muss als Ansauggummi ein Telegabelfaltenbalg vom Simson verwendet werden, damit der Motor mehr Luft ansaugen kann. Dazu muss der Luftfilterkasten aufgefräst werden, damit der Faltenbalg saugend an den Wänden anliegt und so ein Schmutz oder Regen angesaugt werden kann! Der originale Plastestutzen für den Ansauggummi wird daher komplett rausgefräst oder gefeilt.
Der Faltenbalg sollte mit 1,5 Falten im Kasten stecken. Der Faltenbalg darf keine Löcher haben!
Auch hier müssen alle Plastespäne sorgfältig entfernt werden!
Die Strumpfhose einfach um das Blech zu spannen oder Filterfliess zu verwenden, ist für LT Zylinder nicht gestatet!!!
Vergaser
Schwimmerstand einstellen
Die 15er Einlassdüse im Schwimmernadelventil ist gegen eine 25er Düse zu ersetzen, damit das Benzin schnell nachläuft und der Schwimmerstand sehr niedrig eingestellt werden kann. Wenn die 25er Düse eingesetzt ist, sollte der kleine Bolzen am Einlassventil ( ca. 1,5mm lang ) am Schleifbock ganz langsam 1mm abgeschliffen werden. Damit erreicht man eine exaktere Einstellung des geschlossenen Zustandes.
Bevor der Schwimmer eingestellt wird, sollte die Nase die das Einlassventil schließt mit einer Zange etwas flacher gebogen werden, damit sie genau waagerecht zum Einlassventil steht. Am Schwimmer wird der offene und der geschlossene Zustand eingestellt. Dazu Vergaser mit dem Schwimmer nach oben halten.
Einstellen des geschlossenen Zustandes: Unterkante Schwimmerkugeln = Höhe Dichtfläche für Schwimmerwanne.
Einstellen des offenen Zustandes: Oberkante Schwimmerkugeln = Höhe Hauptdüse.
Die Einstellung kann überprüft werden, indem man die Schwimmerwanne an das Vergaseroberteil andrückt und in den Benzinstutzen hineinbläst. Geht leicht Luft hinein, so stimmt die Einstellung. Wenn man schlecht oder gar nicht hineinblasen kann, ist der Wert des geschlossenen Zustandes etwas zu verringern. Danach erneut überprüfen.
Hauptdrüse festlegen
Die Hauptdüse ist entscheidend für das Fahren bei Vollgas. Wenn sie nicht stimmt, ist auch die Beschleunigung schlecht, da man kein Vollgas geben kann.
Die beste Hauptdüse wird wie folgt ermittelt:
Man fährt mit Halbgas bei ca. 6000 U/Min und gibt dann Vollgas. Wenn der Motor gut weiter beschleunigt, ist sie optimal. Die Hauptdüse ist perfekt, wenn mit ihr die beste Höchstgeschwindigkeit erreicht wird und die Kerzenfarbe rehbraun ist. Schnarcht der Motor bei diesem Test und man zieht den Schock, wobei der Motor dann besser läuft, ist die Hauptdüse zu vergrößern! Wenn der Motor stottert und beim Ziehen des Schocks sich noch alles verschlechtert, ist eine kleinere Hauptdüse zu verwenden. Die Düse immer nur in 5er Schritten ändern. Sollten alle Tests keinen Erfolg bringen, kann es auch sein, dass die Nadelstellung zu tief ist und beim Vollgasfahren nicht genug Benzin durch den Düsenstock lässt.
Nadelstellung festlegen
Bei allen LT Zylindern wird eine 09er Nadel verwendet. Grundeinstellung - oberhalb vom Nadelblättchen ist eine Kerbe frei.
Sollte der Motor beim Gasgeben sich verschlucken und auch das Einstellen der Umluftschraube nichts bringen, dann muss die Nadel etwas höher gehängt werden. Die beste Einstellung muss jeder selbst herausfinden, da jeder Vergaser etwas anders auf die Nadelstellung reagiert.
Umluftschraube einstellen
Für gute Gasannahme stellt man die Umluftschraube wie folgt ein:
Den Motor bei etwas erhöhter Drehzahl halten und die Umluftschraube langsam herausdrehen. Die Drehzahl nimmt dabei ständig zu. Merkt man dann, das die Drehzahl nicht weiter steigt und der Motor unregelmäßig läuft, dreht man eine ganze Umdrehung zurück.
Standgas einstellen
Der ausgedrehte 20er Simson Vergaser hat meistens etwas Standgas. Deshalb bringt es nichts, die Standgasschraube sehr weit herauszudrehen. Denn dabei kann es passieren, dass der Gasschieber sich dreht, da er mit der Standgasschraube gehalten wird. Bei optimaler Vergasereinstellung springt der Motor gut an und hängt gut am Gas.
Bowdenzugspiel einstellen
Beim Gas und Schockbowdenzug ist es wichtig, 1 - 2 mm Spiel an der Einstellschraube des jeweiligen Bowdenzuges einzustellen.
Nadeldüse
Die Nadeldüse ( ca. 4cm lang ) ist das Verbindungsrohr zwischen Hauptdüse und Düsenstock in der Durchgangsbohrung des Vergasers. Sie ist sehr wichtig für gutes Anspringverhalten und gute Gasannahme. Auch der Benzinverbrauch ist stark von ihr abhängig. Deshalb wird im Umbausatz und Komplettumbau immer eine neue Nadeldüse eingesetzt. Wenn die Bohrung der Nadeldüse mit der Zeit ausgeschlagen ist, dann dichtet die Nadel nicht richtig ab und das Benzin kann ungehindert an der Nadel vorbeiströmen. Somit überfettet der Vergaser bei niedrigen Drehzahlen und der Motor springt schlecht an. Abhilfe schafft eine neue Nadeldüse die mit 215 gekennzeichnet ist und nur eine Durchgangsbohrung besitzt.
Vergasermontage
Alle Simsonvergaser werden beim Umbausatz oder Komplettumbau auf 20mm Durchmesser aufgebohrt. Somit ist die Wandung des Vergasers sehr dünn. Wenn der Vergaser an oder abgeschraubt wird, ist darauf zu achten, dass man die dünne Vergaserwand mit dem 10er Maulschlüssel nicht eindrückt!
Besonders beim SR50, wo man schlecht rankommt sollte man sehr vorsichtig vorgehen. Beim Kauf des SR50 gab es immer einen Spezialschlüssel dazu der abgewinkelt war. Besitzt man so einen Schlüssel nicht, dann zertrennt man einen normalen Schlüssel und schweißt ihn etwas abgewinkelt zusammen. Auch können die Seiten des Schlüsselmaules etwas dünner geschliffen werden.
Defekte Vergaserwand
BVF Vergaser können nach dem Aufdrehen auf 19 oder 20mm durch kleine Luftporen eine Verbindung zwischen Benzinstutzen und Luftmittelbohrung aufweisen. Dabei tritt ständig ein wenig Benzin in die 19 bzw. 20mm Luftbohrung, auch wenn der Schwimmer die Benzinzufuhr gestoppt hat. Daher jeden ausgedrehten Tuningvergaser unbedingt wie folgt überprüfen:
Vergaser ohne Gasschieber mit dem Benzinschlauch verbinden und diesen gerade in der Hand halten. Dann den Benzinhahn aufdrehen und ca. 20 Sek. warten, bis der Schwimmer die Benzinzufuhr stoppt. Dann in den Ansaugtrichter schauen und die linke Wand zum Benzinschlauchstutzen überprüfen, ob dort Benzin durch kleine Poren in die Luftbohrung eintritt. Sollte dies der Fall sein, dann muss diese Stelle fettfrei gemacht und mit Metallkleber verschlossen werden.
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